Mein Hund hat Durchfall: Welche Ursachen können dafür verantwortlich sein?


Die wichtigsten Ursachen für Durchfall beim Hund

Woher kommt der Durchfall bei meinem Hund und wie werden wir ihn schnell wieder los? Die häufigsten Gründe, wenn ein Hund Durchfall hat, sind:

Ernährung: Zahlreiche Ursachen, die auf die Verdauung schlagen können

Ihr Hund hat etwas Falsches gefressen  
Akuter Durchfall bei Hunden tritt häufig dann auf, wenn Ihr Liebling etwas Falsches zu sich genommen hat. Das kann z.B. folgendes sein:
- ein Fremdkörper, beispielsweise ein zu kleines Spielzeug
- unverträgliches Futter in Form von Abfällen
- verunreinigtes Wasser wie Pfützenwasser
- Giftköder oder andere Giftstoffe

Achten Sie also darauf, dass Ihr Vierbeiner nicht aus Pfützen, Seen oder sonstigen Gewässern trinken bzw. aus Mülltonnen fressen und Giftköder sowie Fremdkörper schlucken kann, um einer Vergiftung vorzubeugen.

Sie lieben es, Ihr Leben mit Ihrem Hund zu teilen und teilen auch Ihr Essen gern mit ihm? Dann sollten Sie sehr genau überlegen, ob und was Sie ihm von Ihrem eigenen Teller abgeben. Oft wird dies als besonderer Liebesbeweis verstanden - doch stark gewürzte oder auch zu fette Speisen können unserem treuen Weggefährten auf den Magen schlagen und sollten daher besser vermieden werden.

Grillen mit Hund

Tipps für die Grillsaison mit Hund


Futterumstellung – häufig eine Herausforderung für den Verdauungstrakt
Wenn es um ihr Futter geht, sind Hunde echte "Gewohnheitstiere"! Meist lieben Bello & Co. es, bei einem Futter zu bleiben. Solange es ihnen schmeckt und sie es gut vertragen, gibt es also eigentlich keinen Anlass für eine Futterumstellung.

Sollten Sie sich dennoch dafür entscheiden, ein neues Nass- oder Trockenfutter zu probieren oder auf einen anderen Ernährungsstil wie Barfen oder vegetarische/ vegane Ernährung umzustellen, sollte dies nicht von heute auf morgen erfolgen. Eine zu schnelle Futterumstellung kann nämlich auch für Durchfall und andere Magen-Darm-Probleme bei Ihrem Hund sorgen. Bei einer Abweichung von der gewohnten Fütterung muss sich die Darmflora Ihres Hundes erst einmal an die neue Rezeptur und ihre Nährstoffe gewöhnen. Denn die Zusammensetzung der Darmbakterien passt sich den Nährstoffen an, die über das Futter aufgenommen werden. Der Darm Ihres Hundes braucht also einige Tage, um sich auf die veränderten Nährstoffe einzustellen. Stellen Sie daher schrittweise um, indem Sie anfangs kleine Mengen des neuen Futters geben, die Sie langsam steigern, bis er nach ca. 10 Tagen nur noch das neue Futter erhält.

Canikur Pro

Canikur® Tipp

Wenn Sie vorhaben, das Futter Ihres Hundes umzustellen, kann es sinnvoll sein, diesen Prozess durch die Gabe von Ergänzungsfuttermitteln und Probiotika zu begleiten. Canikur® Pro kann in dieser Phase die Darmgesundheit und Verdauung unterstützen und so Durchfall bei Ihrem Hund vorbeugen.

Führen oft zu Durchfall beim Hund: Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten stellen einen häufigen Grund für Durchfall beim Hund dar. Um dieser Ursache auf die Spur zu kommen, sollten Sie eine sogenannte Eliminations- oder Ausschlussdiät durchführen. In dieser Zeit füttern Sie Ihren Liebling nur mit einem einzigen Futter - im Idealfall mit einer besonders verträglichen Proteinquelle, denn manche Proteine wie z.B. aus Soja, Weizen oder Rind, sind dafür bekannt, dass sie häufiger Unverträglichkeiten auslösen als andere. Treten nach ca. 8 bis 10 Tagen keine Verdauungsbeschwerden mehr auf, ist der Nachweis erbracht, dass der Durchfall bei Ihrem Hund durch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ausgelöst wurde.

Stress: Durchfall beim Hund kann auch psychische Ursachen haben

Dass unsere Familienmitglieder auf vier Pfoten mindestens ebenso empfindsam sind wie wir und genauso sensibel auf Umgebung und Stimmungen reagieren, weiß jeder Hundebesitzer. Oftmals schätzen wir genau diese Fähigkeit, unsere Gefühle wahrzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren, besonders an unserem besten Freund.   

Aber wussten Sie, dass Durchfall bei Ihrem Hund genau wie bei uns Menschen auch psychische Gründe haben kann? Gerät er in stressige Situationen, können Magen-Darm-Verstimmungen die Folge sein. Sowohl negativer, aber auch positiver Stress können bei Ihrem Tier nervösen Durchfall auslösen. Dieser normale Stressdurchfall ist meist nur breiig, nicht wässrig oder blutig. Beispiele für Ereignisse oder Umstände, die bei Ihrem Hund stressbedingten Durchfall verursachen können, sind beispielsweise Hundeausstellungen, Wettkämpfe, Umzüge, ein weiteres Tier im Haus oder weiterer Familienzuwachs.

Sehr häufig tritt Durchfall beim Hund auch auf Reisen auf. Lesen Sie hier, warum das so ist und was Sie tun können... 

Canikur® Wissen: Woher kommt Stressdurchfall beim Hund?

Die Redewendung „Das schlägt mir auf den Magen" kommt nicht von ungefähr: Seelische und psychische Belastungen wirken sich besonders auf den Magen-Darm-Trakt aus. Grund dafür ist das Nervensystem im Darm - neben dem Gehirn sitzen hier die meisten Nervenzellen. Bei unseren Hunden sind das rund 100 Millionen Nervenzellen! Zudem besteht eine enge Verbindung zwischen Gehirn und Darm. Beide Organe befinden sich in einem ständigen Austausch. Daher ist inzwischen häufig auch vom "Bauchgehirn" oder der "Darm-Hirn-Achse" die Rede. Wenn das Gehirn Stress realisiert, gibt es sofort Botenstoffe ab, die in den Bauch gelangen.

Aber warum genau gerät nun die Verdauung unseres Hundes aus dem Gleichgewicht? Hierbei handelt es sich um ein Relikt aus alten Zeiten: Früher kamen unsere Vorfahren häufig in gefährliche Situationen, in denen sie schnell entscheiden mussten, ob sie flüchten oder kämpfen. Eine solche Bedrohung hat den gesamten Körper in Alarmbereitschaft versetzt und dafür gesorgt, dass er Stresshormone produziert. Diese Stresshormone führen dazu, dass Herz- und Atemfrequenz erhöht werden, die Bronchien sich weiten, die Durchblutung der Muskulatur steigt und die Pupillen weiter werden. Die Verdauung hingegen wird reduziert. Und dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Die Verdauung ist in einer solchen Bedrohungslage nicht überlebenswichtig. Daher wird sie automatisch heruntergefahren. So kann sich der Körper voll auf andere Funktionen konzentrieren und diese hochfahren, um Höchstleistungen zu erbringen, wie z.B. die Durchblutung der Muskulatur zu steigern, um so schnell wie möglich Weglaufen, also Flüchten, zu können.

In dieser Situation sorgen die Stresshormone für eine reduzierte Verdauung, um sich nicht weiter mit unnützen Aufgaben zu belasten, wie der Verwertung von Nährstoffen aus der Nahrung. Sie schalten um auf eine erhöhte Darmmotorik, d.h. die beschleunigte Ausscheidung des Nahrungsbreis. Statt die Nahrung zu verdauen, kommt es zu einer Öffnung der Darmbarriere und die Nahrung wird so schnell wie möglich ausgeschieden. Die Folgen sind Übelkeit, ein flaues Gefühl im Magen, Erbrechen und akuter Durchfall.

Webinar Stressdurchfall beim Hund

Infektionen als Grund für Durchfall beim Hund

Verschiedene Arten von Infektionen können ebenfalls die Ursache für Durchfall beim Hund sein. Solche Magen-Darm-Infektionen werden durch Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder auch Parasiten ausgelöst.   

Eine Virusinfektion, die bei Hunden häufig auftritt und für den Durchfall verantwortlich sein kann, ist die Parvovirose, auch Hundeseuche genannt. Sie wird durch das Canine Parvovirus verursacht, das sich besonders im Dünndarm breit macht. Besonders gefährdet sind Welpen und einige Hunderassen wie Rottweiler oder Deutsche Schäferhunde. Bei dieser Magen-Darm-Infektion geht der Durchfall oft mit Fieber und Erbrechen einher. Der beste Schutz ist eine Impfung, die alle drei Jahre aufgefrischt werden sollte.

Beim Menschen stellen Bakterien wie Campylobakter die häufigsten Erreger von Durchfall-Erkrankungen dar. Und auch bei unseren Hunden lösen diese stäbchenförmigen Bakterien ansteckende Durchfälle aus. Aufgenommen werden sie über rohes Fleisch, besonders Hühnerfleisch und Leber, sowie unpasteurisierte Milch, verunreinigtes Wasser oder Beutetiere bzw. Wildtiere wie Vögel oder auch über Würmer. Oftmals verläuft eine Infektion mit Campylobakter völlig symptomfrei. Durchfall, der durch Bakterien verursacht wird, tritt besonders bei jungen Hunden auf, deren Immunsystem noch nicht ausreichend aufgebaut ist. Der Durchfall ist breiig-wässrig, teilweise finden sich auch Blut und Schleim im Kot. Wenn Ihr Welpe Durchfall hat, suchen Sie bitte immer eine*n Tierärzt*in auf.

Eine wichtige Ursache für Verdauungsprobleme bei Ihrem Vierbeiner stellen Parasiten dar. So bestätigt die europäische Parasitologen-Vereinigung ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites), dass Giardien einer der häufigsten Auslöser von Störungen des Magen-Darm-Trakts bei Hunden, speziell Welpen, darstellen. Erfahren Sie mehr über diese besonders teilungsfreudigen, einzelligen Parasiten in unserem Ratgeber-Bereich. 

Neben den Giardien gehören Darmwürmer zu den Endoparasiten, die Durchfall bei Hunden hervorrufen. Hierbei kann es sich vor allem um Faden- und Rundwürmer (Nematoden) wie Haken-, Peitschen oder Spulwürmer handeln. Diese werden über den Kot von erkrankten Tieren übertragen werden und können Durchfall bei Ihrem Vierbeiner auslösen.

Beugen Sie einem Wurmbefall durch regelmäßige Kot-Untersuchungen und Entwurmung vor! ESCAPP empfiehlt bei einem normalen Infektionsrisiko vier Entwurmungen pro Jahr.

Medikamente können den Verdauungstrakt belasten

"Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker": Wir geben Medikamente, um die Gesundheit unserer Hunde zu unterstützen, aber manchmal haben Medikamente auch ungewollte Begleiterscheinungen. So können beispielsweise Impfungen gegen Tollwut zu Durchfällen beim Hund führen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt! Im Falle einer Tollwutimpfung sollten die Verdauungsbeschwerden automatisch nach maximal 1 -2 Tagen wieder verschwinden.   

Antibiotika sind ebenfalls dafür bekannt, dass sie unserem Liebling auf den Magen schlagen können. In vielen Fällen lässt sich dennoch nicht auf Antibiotika verzichten, auch wenn sie die Darmflora schwächen. In solchen Fällen kann während und nach der Antibiotika-Gabe die Darmflora geschützt und wieder aufgebaut werden, indem ein Pro- und Präbiotikum gegeben wird wie zum Beispiel Canikur® Pro.

Canikur® Tipp

Beginnen Sie am besten bereits einige Tage vor einer Antibiotikatherapie mit der Gabe von Probiotika wie Canikur® Pro, spätestens jedoch am selben Tag. Achten Sie darauf, dass zwischen der Gabe des Antibiotikums und der Probiotika eine Stunde Zeit liegt, um eine Inaktivierung der Probiotika durch das Antibiotikum zu vermeiden.

Durchfall beim Hund als Symptom einer chronischen Erkrankung

Hat Ihr Tier wiederholt Durchfall? Dann kann das ein Zeichen für eine chronische Darmentzündung als Ursache sein. Diese Erkrankung tritt schubweise auf und bestimmte Rassen wie Boxer, Bulldoggen oder Schäferhunde sind besonders häufig betroffen. Anzeichen sind Erbrechen, Durchfall, Schleim und Blut im Kot sowie eine Veränderung des Fells. Wird eine chronische Darmentzündung als Ursache für die Verdauungsbeschwerden Ihres Hundes nicht rechtzeitig erkannt, kann sie sich auf andere Organe wie zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse ausweiten und zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung führen.   

Chronische Erkrankungen weiterer Organe wie Leber oder Niere können ebenfalls ein Grund für Verdauungsprobleme unserer Hunde sein. Wenn die Leber beispielsweise nicht richtig funktioniert, lässt sie Giftstoffe in den Darm, der darauf mit Durchfall reagiert. Dies kann besonders bei älteren Hunden der Fall sein und mit Fieber und Erbrechen einher gehen. Tritt der Durchfall Ihres Hundes in Kombination mit einem Gewichtsverlust auf und setzt er weniger Urin ab? Diese Beschwerden weisen auf eine Niereninsuffizienz als Ursache hin.

Möglich ist leider auch, dass Durchfall ein Anzeichen für Darmkrebs ist. Bei einem Tumor im hinteren Darmabschnitt können Durchfall oder blutiger und schleimiger Kot Symptome sein.

Sollten Sie den Verdacht haben, dass die Ursache für den Durchfall bei Ihrem Hund eine chronische Krankheit ist, suchen Sie die Tierarztpraxis auf und lassen Sie entsprechende Untersuchungen durchführen, um die Auslöser abzuklären.